aXL
neu hier ;)
Anmeldungsdatum: 17.09.2003
Beiträge: 3
Wohnort: Mannheim
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 Verfasst am:
Do Okt 02, 2003 10:40 pm High End konsequent - und der Weg dorthin... |
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Guten Abend, Kollegen!
Bevor ich meinen Wortschwall vom Stapel lasse, sollte ich mich vielleicht erst mal vorstellen und Euch das mitteilen, was man als Teilnehmer an einem "Spinner-Forum" so über den anderen Spinner wissen muss... 
Ich habe früher Musik gemacht (erst eine Ausbildung an der klassischen Konzertgitarre, dann Band-Experimente mit'm E-Bass), aber schon sehr früh gemerkt, dass das Musik-Hören doch eher meins ist. Nach den ersten Testkäufen gebrauchter Hasenkisten im Freundeskreis habe ich dann schnell beschlossen, dass etwas Anständiges in mein winziges Jugendzimmer muss.
Eine Odyssee durch die Fachgeschäfte begann - sehr zum Leidwesen einiger Verkäufer, die ihre Schaufensterscheiben im (heftig schnellen) Takt von Gitarrenhardcore tanzen sahen... 
Meine Methode war einfach: Hören, was geht - und dann prüfen, wie lange ich darauf sparen müsste...
Ich habe also auch vor Fertiglautsprechern im deutlich fünfstelligen (DM-) Bereich keinen Respekt gehabt und sie mit dem gequält, was ich so mag, und das umfasst neben Jazz eben auch mal den richtig bösen HC - auch jetzt noch.
Dann kam der Tag, an dem ich bei Andreas in den Laden gestolpert bin. Meine Frage nach seinen besten Stücken beantwortete er mit seinen Expression-Prototypen.
Und ich habe die Ohren angelegt und den Mund aufgesperrt... 
Mit einem Wort: Gnadenlos. Musik wie unter dem Mikroskop, Klänge wie mit dem Skalpell freigelegt. Ich war mir vorher nicht bewusst gewesen, dass meine Lieblings-CDs dermaßen schlecht aufgenommen sind. Waren die Tonmeister schwerhörig??
Ich stand mit Schwindelgefühlen und klingelnden Ohren vom Hörplatz auf (auch diesmal hat die Schaufensterscheibe getanzt) und bin benommen aus Andreas' Laden gewankt - in dem Bewusstsein, jetzt wohl das Ende der Fahnenstange gegriffen zu haben.
Kurz darauf sollte ich einen Kumpel begleiten, der nach einem Paar günstiger Fertiglautsprecher suchte. Hirsch & Ille konnte ihm ein Pärchen JBL zum halben Preis anbieten: Nur noch DM 800. Er war fast überzeugt...
...wollte dann aber doch noch bei Andreas vorbei, wo - wie er von mir wusste - ein Paar ganz besonderer Schwallwandler stehen. Nach der Frage zum Budget zeigte Andreas ihm Manfred Zollers Version einer Focal Surprise, als Fertiglautsprecher doch immerhin doppelt so teuer wie die eben gehörten JBL.
Um es kurz zu machen: Ein weiteres Mal saß ich offenen Mundes vor den anfangs belächelten "Kleinen" und musste erkennen, dass ihre Verwandtschaft mit den großen Expression unüberhörbar ist.
Ein dickes Kompliment an dieser Stelle an Manfred! Meine Vorurteile gegenüber kleinen Lautsprechern sind in wenigen Minuten in sich zusammengefallen! Und die enge klangliche Verwandtschaft zwischen der zierlichen Surprise und der fast viermal so teuren Expression hat auch bewiesen, dass hier ein Entwickler am Werk ist, der mit einem begrenzten Budget Enormes leisten kann.
Wenige Tage und ein letztes Probehören mit der eigenen Elektronik später hatte ich die Bausätze bei Andreas gekauft und meine alten Bausatzlautsprecher an besagten Kumpel abgegeben. In Erwartung der umwerfenden Räumlichkeit der Surprise stellte ich mich mental auf den kommenden Bassverzicht ein, denn die beiden 16 cm-Tiefmitteltöner waren sicher kein Vergleich zu den vier 20 cm-Chassis, die gerade zu meinem Kumpel abgewandert waren und um derentwegen meine Eltern sicher schon öfter das offene Treppenhaus verflucht haben.
Aber auch hier: Offene Münder! Die kleinen 16er spielen locker eine Oktave tiefer als die größeren Doppelbässe ihrer Vorgänger. Und durch die steifen Membranen dabei auch noch pulvertrocken. Bis zu höchsten Pegeln... 
Das Ende vom Lied: Seit über zehn Jahren spielen die Surprise immer noch meine stetig wachsende Sammlung abseitiger Musik. Alle Gelüste nach anderen Lautsprechern sind verstummt, denn für die Größe meines Hörraums (nach einigen Umzügen jetzt doch knapp 30 m2) sind die beiden dicke ausreichend - in einer Mietwohnung allemal. Die zwei sind eine Liebe, die lange trägt.
Was folgte, war Feinschliff an den Kisten und ausgiebige Umbauten der Elektronik. Kommende Pläne beinhalten die Einbeziehung eines Computers als Signalquelle und die Umstellung auf Akkubetrieb.
Aber das ist eine andere Geschichte...
(Die ich hier auch noch zur Debatte stellen werde.)
Ich möchte mich bei Andreas und bei Manfred Zoller bedanken, dass sie meine Suche nach dem (für mich) besten Lautsprecher so früh, schnell und kostengünstig beendet haben. Auch wenn sie dadurch einen Kunden verloren haben, der einfach keine Veranlassung mehr hat, noch etwas bei ihnen zu kaufen - sie haben einen Freund gewonnen! 
Bis bald,
aXL
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