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gecko
Stammgast
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 22.11.2004
Beiträge: 1640
Wohnort: Neuenburg, Nähe Jadebusen
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Verfasst am:
Mo Jul 24, 2006 7:41 am Höre ich "richtig"? |
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Sorry für den reisserischen Titel. Ich lese öfters, dass LS verfärben. Manche bündeln. Ich lese vom Sweetspot und anderen zuerst nichtsagenden Fachausdrücken.
Wäre es sinnvoll, einen Thread aufzumachen, in dem solche Fragen kurz und auf den Punkt gebracht erklärt werden? Der Hintergrund ist nicht ganz uneigennützig. Ich bin vielleicht nicht der Einzige, der sich fragt, was ist das. Gut, den Sweetspot kenne ich. Mir stellen sich aber noch reichlich Fragen. Hier die Ersten:
1. Was ist das Verfärben und wie hört sich sowas an?
2. Was ist das Bündeln und wie merkt man es?
Ich würde mich freuen, wenn sich andere Members auch zu solchen Fragestellungen hinreissen lassen und die Moderation/Administration diesen Thread an die richtige Stelle verschiebt (mir ist da nichts besseres eingefallen). Dies würde dann mit der Zeit zu einer kleinen Enzyklopädie heranwachsen. Erfreulicherweise in nur einem Thread.
Warum dieser Titel? Zum Ersten erregt er Aufmerksamkeit, zum zweiten beziehen sich meine ersten Fragen auf Negativeigenschaften, mit denen sich ein "richtiges" Hören wohl nicht realisieren lässt.
Um keinen Raum für Spekulationen zu lassen: Ich habe meine LS nicht im Geringsten in Verdacht, mit diesen Eigenschaften behaftet zu sein. Ich habe lediglich keine Ahnung, wie sich so etwas anhört. Ich frage mich deshalb auch, ob ich dies überhaupt bemerken würde.
Noch etwas:
In diesem Thread würde ich es mir wünschen, wenn nicht diskutiert wird. Ich halte eine reine Wissenssammlung für Neugierige für angebracht. Dies würde bedeuten, dass dieser Thread konsequent moderiert wird und natürlich so auch gesperrt ist. Fragen gehen via PN an den Chef oder Jan/Jockel. Diese löschen bitte auch dieses Posting und eröffnen bitte mit der Beantwortung der ersten Fragen. Wäre dies von allgemeinen Interesse? Falls ja, schlage ich eine Verschiebung in die AnfängerFAQ vor. Ich habe mich nicht getraut, da zu posten.
_________________ Grüße, Martin
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M
Site Admin
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 26.12.2002
Beiträge: 6714
Wohnort: Heidelberg
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Verfasst am:
Mo Jul 24, 2006 10:49 am (Kein Titel) |
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zuerst einmal an die "Fachleute", ich werde alles so einfach wie möglich erklären, also nicht rummäkeln, es soll auch für den Laien nachvollziehbar sein.
zum Thema:
Klangfarbe
ganz einfach:
alle Menschen haben unterschiedliche Stimmen ( Klangfarben)´, auch wenn sie den gleichen Ton singen.
Diese kann man gut unterscheiden, obwohl wir alle ähnliche Stimmbänder haben.
Technisch gesehen ist das ein Grundton also eine art reiner Sinuston und die Menge und Verteilung von "Oberwellen". Das nennt man dann Klang.
Deshalb klingt auch nicht jede Geige gleich.
Da es unmöglich ist, einen 100% perfekten LS u bauen (auch wegen Raumeinflüssen) wird er immer verfärben, also dem original Klang von der Konserve noch etwas eigene Koloration hinzufügen.
Das sollte man als Entwickler im "Griff" haben.
Hauptansatz wäre eine linearer Frequenzgang und zwar über +-15° um die Bezugsachse des Hörens.
Wenn ein LS grobe Fehler im mechanischen Aufbau vorweist, oder einfach überlastet wird kommt die VERZERRUNG hinzu. Das ist dann ein massives Eigenleben des LS, quasis wird der Fehler lauter als das Musikoriginal.
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M
Site Admin
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 26.12.2002
Beiträge: 6714
Wohnort: Heidelberg
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Verfasst am:
Mo Jul 24, 2006 11:09 am (Kein Titel) |
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um Verfärbungen zu identifizieren, müsste man quasi ein Original in der Aufnahme gut kennen (sehr oft gehört haben) um dann bei einer Reproduktion das "Verfärbte" raushören zu können. Dabei spielt halt dann persönlicher Geschmack eine Rolle, also die eigene Idee wie was zu klingen hat.
Bestes Beispiel sind die Dröhn HipHop Bässe.
Sowas gabs auf keiner CD vor mehr als 20 Jahren. Da aber die Hörgewohnheit der Hip Hop Hörer mittels total übersteurten Ghettoblastern einen dröhnenden Schrottbass als Teil der Performance wahrnahmen, wurde der Schrottsound irgendwann auch in Samples gleich in die Produktion aufgenommen.
Also hört man auf einen 1A HiFi-Bass ystem u.U. heute den Sound eines übersteuerten Ghettoblasters.
Das zeigt, wie relative die Aussage ist, meine Boxen dröhnen.
ICH will immer wissen, was da grade läuft.
Die meisten Aufnahmen sind massiv manipuliert, also kann es gut sein dass meine LS nur DAS aufzeigen was auf der CD/DVD eben drauf ist.
Ich lege sehr viel Wert auf "ehrliche" und unverfälschte Wiedergabe.
Also Bewertungen der restlichen Fehler nur mit geprüften Musikstücken abgeben.
High Fidelity= hohe Klangtreue
ich nehme das sehr Ernst!
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braz
Stammgast
Geschlecht:
Alter: 49
Anmeldungsdatum: 03.01.2003
Beiträge: 344
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Verfasst am:
Mo Jul 24, 2006 11:25 am (Kein Titel) |
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Ein Punkt was mich gerade zur Zeit ärgert ist die warme, hohe Luftfeuchtigkeit. Ich bin doch gar kein High-Ender was auch immer, aber es macht fast keinen Spass Musik zu hören. Am besten einen auf 20°C temperierten Raum mit einer Luftfeuchtigkeit von 60% gleichbleibend.
Und um Gecko´s Thema stärker anzusprechen-> Es ist einfach die Hörerfahrung die man macht:
Einer der viele Lautsprecher und Musikinstrumente gehört hat, kann deutlich mehr über Klangfarben sagen und auch verstehen.
Ich einer weiß nicht wie eine Stradivari klingt, und wenn ich eine hören würde, könnte ich sie nicht auch als dessen identifizieren.
Dasselbe gilt auch für Lautsprecher. Wenn man viele gehört, noch besser entwickelt hat, so ist auch das Gehör geschult. Was mit das Wichtigste ist!!
Man weiß dann noch besser was möglich ist und was nicht, was richtig und falsch (nicht perfekt, aber besser als jemand mit ungeschulten Ohren)
Geschulte Ohren bedeutet dass man differenzieren kann dabei die Gefühle ausschalten und die Musik hören. Die andere Seite ist das Fühlen.
Die Beide sollte man im Endeffekt kombinieren, was nicht immer einfach ist, denn als Entwickler oder "Althörer" vergisst man oft die Musik und hört nur noch Töne.
Was auch noch interessant ist, dass ein Lautsprecherentwickler nicht einmal gute Ohren haben muss. Er weiß worauf er achten muss und hört oft deutlich mehr als jemand der noch "jungfreuliche" Ohren hat.
Kurz gesagt, viele Hörsessions machen und ab und zu den Weg zum HNO Arzt nicht scheuen.
Dies kann man ins Lange ziehen, aber mache hier mal einen Punkt
P.S. Vorsicht, dies soll keine Belehrung sein, sondern nur mein Ansichtspunkt, und da ich oft sehr fehlerhaft bin kann ich auch hier oder da mal von der Wahrheit abweichen. Was ich ohnehin schon tue, hoffe nur nicht zu stark
_________________ Grüsse, Gerhard
"It´s my way or highway!"
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