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 Typische AnfĂ€ngerfragen zum Selbstbauen

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Ambermoon
senior member





Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 57
Wohnort: Ruhrgebiet



BeitragVerfasst am: Fr Apr 23, 2004 4:25 pm    Typische AnfĂ€ngerfragen zum Selbstbauen Antworten mit ZitatNach oben

Hallo zusammen!

Lasst uns doch mal sammeln, welche Fragen von AnfÀngern im LS-Selbstbau immer wieder auftauchen, damit wir ein FAQ erstellen können.
Falls Ihr kurze und knappe Antworten mitliefern könnt, dann gerne direkt dabei. - Ach ja, und verfeinert, oder korrigiert bitte meine etwas laienhaften Antworten (s.u.)

F: Wer ist Manfred Zoller und warum sollte ich ihm glauben?
A: Auch wenn die ein oder andere Äußerung unseres Admins von Forumsneulingen als arrogant gedeutet werden könnten, so ist sein fachliches Wissen sicher ĂŒber jeden Zweifel erhaben.
Hier findet Ihr seinen Werdegang.

F: Warum soll ich mindestens 2 Subwoofer bauen, wenn die doch ohnehin nicht zu orten sind?
A: Subs geben auch z.T. ortbare Frequenzen wieder, da die Filter ja nur beim Nutzsignal filtern, wenn aber eine Membran Oberwellen produziert, bzw andere SekundÀreffekte auftauchen wird der Standort doch ortbar.
Ausserdem wird der Bass gleichmĂ€ĂŸiger im Hörraum "verteilt" (-> Reflektionen, Resonanzen, Raummoden, etc.)

F: Was sind Raummoden?
A: Das sind die Resonanzen, die durch die Bildung stehender Wellen im Hörraum hervorgerufen werden. In einem kahlen, Quaderförmigen Raum sind sie durch die Höhe, Breite und Tiefe des Raumes zu berechnen.
Genaueres findet Ihr auch hier:
http://www.pia-alfa.de/de/anim.htm

F: Muß ich die Bretter auf Gehrung sĂ€gen?
A: Nein, wenn einen die Stoßkanten (die auch nach Lackierung sichtbar bleiben/mit der Zeit werden) nicht stören.
MZ: zum lackieren immer auf Gehrung! Wenns machbar ist, sollte man Gehrung bauen, da alles stabiler wird.

F: Wann frÀse ich die Chassisöffnungen in die Schallwand?
A: Je nach Geschmack. BewÀhrt hat sich die FrÀsungen vorzunehmen wenn die GehÀuse komplett geleimt sind, falls furniert wird NACH dem Furnieren.
MZ: Bei Imagination Kits sind die Flansche so flach, dass man drauf verzichten kann

F: Wo finde ich weitere Anregungen zum GehÀusebau und Einsatz von speziellen Werkzeugen?
A: Schau mal hier:
http://home.tiscali.de/whoeffchen/
http://www.mrwoofa.de.vu/
http://www.audiocad.de/u/bauvor/d_bauvor.htm
http://www.audiovideoforum.de/viewtopic.php?p=9766#9766

F: Wie erreiche ich Andreas Brusberg?
A: Über sein Handy - die Nummer steht oben im Banner des Forums. Bis abends 22.00 Uhr ist das kein Problem, denn wenn es ihm nicht passt, dann geht er einfach nich ran smile
MZ er ist mindestens 1/2 des Jahres im Ausland, da er dort professionelle Installationen mit eine Team von Akustikingenieueren macht. Zur Zeit ist ein grosses Objekt in der Mache. Er ist wohl erst um Weihnachten wieder in D.

F: Wie baue ich ein GehÀuse?
A: Grob gesagt... Fang mit einem Seitenteil an und leime nach und nach rechtwinklig alle anderen Platten drauf. Bevor das zweite Seitenteil aufgeleimt wird kannst Du das DĂ€mmmaterial einbringen und das Kabel im Inneren verlegen (darauf achten, dass Du es beim AusfrĂ€sen der Chassisöffnungen nicht beschĂ€digen kannst). Danach die Öffnungen frĂ€sen, lackieren, beizen oder tapezieren. Zum Schluß dann die Kabel an Chassis und Anschlußterminal löten und die beiden dann festschrauben. Je nach GehĂ€use mußt Du ggf. auch etwas anders vorgehen.

F: Wo baut Ihr die Subwoofermodule ins GehÀuse?
A: Allgemeine Übereinkunft ist, dass Sub-VerstĂ€rker am besten extern zu realisieren sind (z.B. eigene Endstufe fĂŒr den Subwoofer, oder ein Aktivmodul in einem kleinen ExtragehĂ€use). Warum sollte man so ein Modul auch den bassgewaltigen Vibrationen im Inneren eines GehĂ€uses aussetzen?

F: Muß ich noch spezielle Dichtmasse (z.B. Silikon, o.Ă€.) unter den Chassisrand einbringen, damit das alles dicht wird?
A: Nein, das ist im Allgemeinen nicht nötig. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen will, der kann eine Abdichtung vornehmen - hierbei ist jedoch Dichtband die bessere Wahl, da Silikon das Chassis permanent einklebt.
MZ: Die Imagination Chassis haben alle Passende Schaumstoffringe dabei.
Bei GĂŒnter gibts als Alternative ein dauerelstische Material, dass sich wie warmer Kaugummi verhĂ€lt.

F: Wie stelle ich fest, ob evtl. bei meinen Surroundlautsprechern Phasen vertauscht sind?
A: Manfred hat eine super Test-CD herausgebracht (mit zudem tiefgÀngiger Musik smile ). Schau mal hier:
http://dts-records.de/


F: Bei manchen StĂŒcken brummt es hĂ€sslich im Bassbereich, woran liegt das?
A: Auch hier könnten Resonanzen vorliegen, oder die Chassis sind nicht richtig festgeschraubt. Rausfinden kannst Du das auch mit den Test-StĂŒcken auf Manfreds-CD (s.o.)
MZ es sind SICHER Raumresonanzen, denn die sind unvermeidbar. Mit Mehreren Subwoofern,, anverschiedenen Orten platziert, lÀsst sich das Problem aber gut kompensieren.

F: Was ist denn das Kit mit dem besten Preis/LeistungsverhÀltnis?
A: Die Imagination1 und Imagination2-Kits sind fĂŒr ihren Preis wirklich kaum zu schlagen. Welcher Baustatz hĂ€ngt aber davon ab, wie Deine Hörgewohnheiten sind und Dein Hörraum aussieht.
MZ: es gibt inzwischen viele Userbeschreibungen aus verschiedenen Situationen. Also erstmal alle lesen.

F: Welches Material ist am besten zum GehÀusebau geeignet?
A: Persönliche Empfehlung von mir -> MDF wenn es lackiert werden soll, 13fach verleimtes Buche/Birke-Multiplex, falls gebeizt/lasiert wird.

F: Wie funktioniert eine Frequenzweiche?
A: Einfach gesagt besteht eine FW aus WiderstÀnden, Spulen und Kondensatoren. Bei niedrigen Frequenzen ist der elektr. Widerstand eines Kondensators sehr hoch, der einer Spule sehr niedrig. Bei hohen Frequenzen ist es genau umgekehrt. Wenn also ein Chassis hinter einem Kondensator angeschlossen ist, werden die hohen Frequenzanteile wiedergegeben, hinter einer Spule die niedrigen (ganz vereinfacht dargestellt).
MZ die FW wird von mir konzipiert und holt "das Beste" aus den Treibern raus. Ihr mĂŒsst die Teile nur noch montieren und anlöten.

F: Wo kommt das DĂ€mmaterial hin?
A: Da es um die Verringerung von Resonanzen im GehÀuse geht und die Punkte der maximalen Schallschnellen vorrangig in der Mitte des GehÀuses auftreten ist auch da die DÀmmung am wichtigsten.

F: Muß ich mein SubwoofergehĂ€use mit Nadelfilz oder Bitumenmatten auskleiden?
A: Nein. Filz braucht man um Hochton Reflektionen zu vermeiden, DÀmmwolle gegen Resonanzen (s.o.). Aufgrund der WellenlÀngen im Bassbereich stören uns Reflektionen im Subwoofer eigentlich nicht.

F: Warum sind die ganzen Selbstbaukonzepte hier Bassreflexsysteme. Ich finde Transmissionlines/Hörner/... viel besser.
A: Ich habe zwar lange keine Lautsprecherverleiche angestellt, aber keine TML konnte den Druck erzeugen, den sorgfÀltig abgestimmte BR-Systeme erzielen können. Selbst die damals so hochgelobten Titans klangen "untenrum" einfach nur grausig.
Hörner ermöglichen zwar einen mit anderen Mitteln schwer zu erreichenden Druck, sind aber gerade im Bassbereich kaum noch wohnzimmertauglich zu realisieren.
Trotz vieler anderslautender (Test-)Berichte kenne ich auch kein Hoch-und Mitteltonhorn, dass nicht zu (mehr oder weniger) starken VerfÀrbungen neigt. [Rainer Leuschner]

F: Wie schließe ich einen t.amp (als Sub-Endstufe) an meinen Receiver an?
A: Die hier favorisierten Endstufen von Thomann (t.amp) verfĂŒgen als EingĂ€nge wahlweise ĂŒber je 2 XLR oder 6,3mm Mono-Klinken-Buchsen. Wenn man den t.amp als Subwoofer-Enstufe benutzen möchte, braucht man im einfachsten Fall ein Kabel "Cinch auf Mono-Klinke". Cinch in den AV-Receiver, Klinke in den Eingang 1 des t.amp und diesen dann per Schalter auf "parallel" stellen. Ein Kabel "Cinch auf XLR" geht natĂŒrlich auch, aber wer hat das schon? smile

F: Was bedeuten die Modi "parallel", "bridged" und "stereo" bei meinem t.amp?
A: Also stereo dĂŒrfte klar sein - die Signale von Eingang 1 und 2 werden verstĂ€rkt auf Ausgang 1 und 2 ausgegeben.
Bridged bedeutet, dass die beiden EndstufenkanĂ€le zur VerstĂ€rkung eines Eingangskanals (beim t.amp CH1) hintereinander geschaltet werden (= höhere Ausgangsleistung) - sinnvoll, wenn man fĂŒr einen Lautsprecher die gesamte Leistung benötigt.
Parallel heißt, dass ein Eingangssignal (beim t.amp CH1) a la Y-Kabel auf beide EndstufenkanĂ€le aufgesplittet wird und an beiden AusgĂ€ngen verstĂ€rkt anliegt.
Bridged und Parallel sind Mono-Modi. [Danke an ms]

F: Wie sind Lautsprecherchassis eigentlich aufgebaut? Was bedeuten die ganzen Überlegungen ĂŒber Spulen, Membranen, etc.?
A: Schau mal in diesem Thread, da findest Du eine ganze Menge an Informationen. Und auch im Skript der TU Ilmenau (Skript) sind einige Grundlagen zu finden.

F: Was sind die Unterschiede der einzelnen GehÀuseformen?
A: In diesem Skript sind die wichtigsten Grundlagen der bekanntesten GehÀuseformen zusammengefasst (inklusive diverser Berechnungsformeln).

F: Welches LS-Kabel soll ich nehmen? Was ist von normalen Stromkabeln zu halten?
A: Der Einfluss der LS-Kabel auf den Klang ist doch gegenĂŒber den anderen Komponenten sehr gering. Es muß ausreichend Querschnitt haben, damit der Widerstand nicht zu groß ist. 1,5 bis 2,5 qmm haben sich als ausreichend gut erwiesen.
Ein empfehlenswertes Kabel ist das von Andreas angebotene Black Mamba (die alten Mambas gibt es nicht mehr). Es handelt sich um ein 8-adriges Flachbandkabel aus der Computerindustrie und wird kreuzverschaltet (also immer eine Ader ĂŒber die andere verdrillt und dann jeweils wieder 2 Adern zu Plus und 2 zu Minus zusammendrehen). Es ist sehr billig und gut. Der Vorteil ist außerdem, dass man es gut unter Teppich oder Leisten verlegen kann. [michaellang]

Nach anderen Informationen sind auch standard-Stromkabel mit gerader Adernzahl (z.B. 4x1,5) sehr empfehlenswert. Eigene Erfahrungen fehlen mir jeoch dazu.

F: Wie wichtig ist das exakte Einhalten der GehÀusevolumina?
MZ +- 10% is ok

F: Wie rechne ich Bassreflexrohre in -kanÀle um?
MZ Radius im Quadrat x Pi (3,14) ist die KreisflÀche.


Ja und so weiter und so fort...

Helft mir doch ein wenig, dann sollten wir schnell ein gutes Einsteiger-FAQ hinbekommen.

Alles Gute,

Chris

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Zuletzt bearbeitet von Ambermoon am Di Mai 11, 2004 10:14 pm, insgesamt 5-mal bearbeitet

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Rainer Leuschner
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BeitragVerfasst am: Mo Mai 03, 2004 7:47 pm    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

F: Muß ich noch spezielle Dichtmasse (z.B. Silikon, o.Ă€.) unter den Chassisrand einbringen, damit das alles dicht wird?
A: Nein, das ist im Allgemeinen nicht nötig.
Meiner Meinung nach ist das Abdichten eher sinnvoll, da Lautsprecher dann erstens mit dem Flansch vom GehÀuse entkoppelt werden und zweitens eventuelle Unebenheiten in der AusfrÀsung abgedichtet werden.

F: Warum sind die ganzen Selbstbaukonzepte hier Bassreflexsysteme. Ich finde Transmissionlines/Hörner/... viel besser.
A: Äh ja, gute Frage eigentlich

ZU DEN TML's: Ich habe zwar lange keine Lautsprecherverleiche angestellt, aber keine TML konnte den Druck erzeugen, den sorfÀltig abgestimmte BR-Systeme erzielen können. Selbst die damals so hochgelobten Titans klangen "untenrum" einfach nur grausig.
Hörner ermöglichen zwar einen mit anderen Mitteln schwer zu erreichenden Druck, sind aber gerade im Bassbereich kaum noch wohnzimmertauglich zu realisieren.
Trotz vieler anderslautender (Test-)Berichte kenne ich auch kein Hoch-und Mitteltonhorn, dass nicht zu (mehr oder weniger) starken VerfÀrbungen neigt. Anspieltipps: BlÀser oder Streciher.

Rainer

[/quote]

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Ambermoon
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BeitragVerfasst am: Mo Mai 03, 2004 8:36 pm    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Rainer,
« Rainer Leuschner » hat folgendes geschrieben:
F: Muß ich noch spezielle Dichtmasse (z.B. Silikon, o.Ă€.) unter den Chassisrand einbringen, damit das alles dicht wird?
A: Nein, das ist im Allgemeinen nicht nötig.
Meiner Meinung nach ist das Abdichten eher sinnvoll, da Lautsprecher dann erstens mit dem Flansch vom GehÀuse entkoppelt werden und zweitens eventuelle Unebenheiten in der AusfrÀsung abgedichtet werden.

Dann werde ich es mal salomonisch umformulieren.
-> Prinzipiell nein, wer sicher gehen will ja...

Alles Gute,

Chris

P.S.: Den Beitrag zu den GehĂ€useformen ĂŒbernehme ich zunĂ€chst mal einfach.

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specialpaul
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BeitragVerfasst am: Mi Sep 17, 2008 8:24 pm    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

schöne FAQ sehr schön...mein tipp an ALLE bastler, von meiner mutter, FachÀrztin im bereich inneremedizin und Arbeitsmedizin

spart NICHT am werkzeug...gebt die paar eureo mehr aus fĂŒr bohrer,frĂ€ser und maschinen,kling verrĂŒckt aber mit billig maschinen, auch wenn man einmal eine boxbaut, kommt man NIE weit und das verletzungs risiko steigt immens...
man bau bestimmt nicht nur boxen damit mit dem werkzeug..darum mein tipp:

vergisst baumĂ€rkte und co und geht zu einem vernĂŒpftigen werkzeughĂ€ndler und teste, wie lautsprecher, die werkzeuge..warum der tipp von meiner mutter...

meine mutter hat fast jeden tag div verletzte, die billig werkzeug eingesetzt haben..z.b. gesplitterte bohrer oder billige leiter usw usw...darum ist nur mein tipp will da auch KEINEM zu nahe tretten ..ist mein die gesundheit ist doch wichtig oder...

so in diesem sinne Paul wink

PS: ok fĂŒr die leutz, die nen tischler kennen ist das ein kl. problem aber es geht auch ums lackieren ... immer lĂŒften oder draußen lackieren

EDI:T

mal ne frage noch zum frÀsen..hab gelesen nach dem zusammen leinem mhh ... ist es evlt. schlimm wenn ich die pladden schon gefrÀst habe, weil (sowas ist auch möglich bei unsere Hermle) das einlegen der pladde in die CNC ist so einfacher, als die komplette box^^ ok kann auch 2 einlegen, dank doppel spindel maschine...aber trzodem die frage:

ist es schlimm, wenn man die lautsprecher öffnungen schon gefrÀst hat

danke nochmals an die leutz hier...wenn meine imags fertig sind werde ich berichten usw. oh man

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BeitragVerfasst am: Mi Sep 17, 2008 10:36 pm    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Serwus Paul,

Nein, im Gegenteil. das war nur ein tipp, ich selbst frÀse die Chassisöffnungen vor dem zusammenbau mittels FrÀszirkel, das findest dann am weekend oder kurz danach in meinem Thread.

http://www.audiovideoforum.de/viewtopic.php?p=28499#28499

hier ein Tipp von mir den ich vom Manfred bekommen hab!
Lese mal wirklich 20-30 Stunden im Forum die verschiedenen Threads durch. Das erspart viele Fragen oder beantwortet sie von selbst wink

GrĂŒĂŸe aus Wien

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BeitragVerfasst am: Do Sep 18, 2008 10:46 am    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Das lasse ich so ohne Weiteres nicht gelten!
Es gibt hier im Forum viele Tips zu brauchbarem und gĂŒnstigen Werkzeug.
Auch aus dem Baumarkt.

Ein Beispiel war die LamellofrÀse.

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Gruß Marko

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BeitragVerfasst am: Do Sep 18, 2008 2:40 pm    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Des stimmt Marko,

da gebe ich dir vollkommen recht, hab mir auch die billigste LamellofrĂ€se fĂŒr 50 EURO gekauft.

Wo ich persönlich nicht sparen wĂŒrde sind die FrĂ€ser, ein HM NutfrĂ€ser kostet halt um die 40-50 EURO und das 50 Teilige Set das ich habe war in Aktion fĂŒr 50 EURO und das reicht dann vollkommen fĂŒr Abrunden der Kanten, usw...
FĂŒr Private Nutzung ist es auch nicht unbedingt notwendig eine Dewalt oder Festool OberfrĂ€se fĂŒr 500 EURO zu kaufen, Vorteile sind zwar bekannt (die Lager usw halten bei hohen ansprĂŒchen lĂ€nger usw) aber fĂŒr Chassisöffnungen frĂ€sen reicht schon eine 20-100 EURO OberfrĂ€se

Ebenso bei KreissĂ€gen kann man ruhig sparen und BaumĂ€rkte wie Zgonz, Bauhaus, Baumax od Ă€hnliche bieten schon gute GerĂ€te fĂŒr vernĂŒnftiges Geld an. Wie bei der OberfrĂ€se ist nur das SĂ€geblatt wichtig mit der richtigen Verzahnung usw.

Aber viel wichtiger sind richtiges bedienen der GerĂ€te und Sicherheitsmaßnahmen wie: achten wo die Stromkabel liegen, eventuell Handschuhe, Augenschutz, Staubschutzmaske und feste Kleidung bei Umgang mit solchen GerĂ€ten, also nicht mit Krawatte die KreissĂ€ge bedienen smile

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BeitragVerfasst am: Do Sep 18, 2008 4:03 pm    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

naja ist ja nur ein tipp von mir..und erfahrung wink
wie bei jeder sache es ist erfahrung und so halt ... ich kauf kein billig werkzeug

EDI:T
klar, das man vernĂŒptige kleidung tragen soll ... darum trag ich gerne workwear^^

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BeitragVerfasst am: Sa Mai 15, 2010 1:15 pm    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Was bedeutet Gehrungsverleimung? Welche designerischen und konstruktiven Vorteile bietet sie? Wie lÀsst sie sich herstellen?
Dieser Beitrag wendet sich eher an Neulinge als an erfahrene Boxenbauer und soll sie mit den wichtigsten Aspekten rund um die Gehrungsverleimung quaderförmiger LS-GehĂ€use aus MDF/HDF (mitteldichte/hochdichte Faser-Platte) vertraut machen. Ziel ist es, dem Interessierten so viel VerstĂ€ndnis zu vermitteln, dass er abschĂ€tzen kann, ob sein DoItYourself-Geschick ein erfolgreiches Boxenbau-Projekt verspricht, ob er sich bei der Arbeit von erfahrenen aber auch teureren Handwerkern unterstĂŒtzen lassen sollte oder vielleicht die Boxen von den Anbietern hier aus dem Forum (z. B. Mig29Leverkusen und Andi) fertigen lĂ€sst.
Auf Kritik und Anregungen vorzugsweise via e-mail und p.m. gehe ich gern ein und werde diesen Beitrag dann verĂ€ndern oder ergĂ€nzen, denn natĂŒrlich habe auch ich meine "blinden Flecken".
Als Schreinermeister verfĂŒge ich ĂŒber viele Jahre Erfahrung im Möbelbau und meine 1987 gefertigten Focal Onyx (siehe meine Photogalerie) sehen immer noch wunderschön aus ... Meine aktuell entstandenen Imag 1, Imag 2 und K11-Subs ersetzen meine alten Manfred-Zoller-Boxen.
Fangen wir also an und gehen wir systematisch zu allen kniffligen Punkten:


1. Gehrung - was ist das? Welche Vor- und Nachteile bringt sie mit sich?
Bei der stumpfen Verleimung werden die Platten rechtwinklig geschnitten, eine Plattenkante ist dann sichtbar.
Bei der Gehrung werden beide Schnittkanten einer GehĂ€useecke mit 45° angesĂ€gt und bilden zusammen einen 90° rechten Winkel (entsprechend lassen sich natĂŒrlich auch nicht rechtwinklige GehĂ€usekanten fertigen):
Foto
Vorteile der Gehrungsverleimung:
- Nach Manfred Zollers Erfahrung klingen allseitig auf Gehrung verleimte GehÀuse neutraler als stumpf verleimte.
- Alle Kanten laufen in der GehÀuseecke zusammen, sie sind daher fast nicht zu sehen. Dieser Effekt lÀsst sich v. a. bei furnierten GehÀusen auf den ersten Blick erkennen.
- MDF neigt - wie jeder Holzwerkstoff - zur Aufnahme von Luftfeuchte; die Holzfasern quellen dann, ziehen sich bei Trockenheit auch wieder zusammen. Die angeschnittenen Holzfasern der Plattenkanten saugen stets stĂ€rker als die herstellungsbedingt glatten OberflĂ€chen mit den liegenden Fasern. Dies fĂŒhrt zu einem stĂ€rkeren Quellen der Kanten gegenĂŒber den FlĂ€chen. Dadurch zeichnen sich Plattenkanten bei stumpfer Verleimung durch die Lackierung oder OberflĂ€chenbeschichtung sichtbar und fĂŒhlbar ab, d. h. sie sind leicht erhaben. Dieser unerwĂŒnschte Effekt kann auch erst nach geraumer Zeit eintreten und ist gerade bei hochglanzlackierten GehĂ€usen ein großes, kaum beherrschbares Ärgernis.

Nachteile:
- Schnitte und GehĂ€useverleimung sind sehr viel aufwĂ€ndiger und erfordern eine extrem hohe Maßgenauigkeit. Dies gilt umso mehr, wenn furnierte oder mit Laminat (sogenannte "dekorative Schichtpressstoffplatte", vielleicht besser bekannt als Marken Resopal, Thermopal, Sprelacart ... in Designs Holz, Stein, Alu ... dies Material ist dem Laien von KĂŒchenmöbel-OberflĂ€chen her bekannt ...) beschichtete MDF-Platten verwendet werden. Dort nĂ€mlich erkennt auch das bloße Auge geringste Abweichungen der Eckausbildung als störend.


2. Welche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich durch Gehrungen fĂŒr quaderförmige GehĂ€use?
Die Vielzahl möglicher Designideen sei hier auf drei Beispiele reduziert:
- Werden Front, RĂŒckwand, beide SeitenwĂ€nde, Ober- und Unterboden allseits auf Gehrung verbunden, so "versteckt" man die Konstruktion und erhĂ€lt bei schmalen Boxen eine gewisse "Leichtigkeit" des Designs, bei großformatigen GehĂ€usen dagegen wird die Klobigkeit und Schwere betont, da jegliche Gliederung fehlt. (Beispiel: Franks gelungene Imag/K11-Kombi). Diese Arbeit erfordert allerhöchste Maßgenauigkeit und ist auch fĂŒr den geĂŒbten Fachmann durchaus eine Herausforderung!
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- Reizvoll kann es aber auch sein, Front, Oberboden, RĂŒckwand, Unterboden auf Gehrung zu gestalten und die Seiten stumpf aufzusetzen: Acousticas Imag 2 betont mit dem kunstlederbelegten Front-Korpus-Band die Schlankheit der Box sowie das Miteinander der eingesetzten Materialien Leder und Holz.
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- Eine stumpf auf ein GehrungsgehÀuse aufgesetzte Front, die Frontplatte vorn gerundet oder stark angefast (KantenschrÀge 45°) und vielleicht noch mit einer Schattenfuge zum Korpus hin abgesetzt, ergibt eine weitere ansprechende Gestaltungsvariante, gliedert und betont zugleich die HomogenitÀt: (Beispiele: migrus und meine GehÀuse)
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3. Mit welchen Maschinen können Gehrungsschnitte gemacht werden? Wer kann die Rohteile zuschneiden?
GrundsÀtzlich gibt es die folgenden Techniken:
a. Die MDF-Platten werden per computergesteuerter FrĂ€se/KreissĂ€ge auf Maß gefrĂ€st bzw. geschnitten (CNC). Solche Maschinen kosten in der Anschaffung mindestens einen sechsstelligen Betrag, nur wenige Tischlereien verfĂŒgen daher ĂŒber diese Edeltechnik. Eine Arbeitsstunde (sowohl die Programmierung als auch die Fertigung) kostet weit ĂŒber 100,- Euro. Maßliche PrĂ€zision (bis zu 1/100 mm) belohnt diesen Aufwand! CNC erlaubt nicht nur höchst prĂ€zise (Gehrungs-)Zuschnitte sondern natĂŒrlich auch die AusfrĂ€sungen der LS-Chassis. Die Nachfrage bei einer Tischlerei nach dem Paarpreis fĂŒr Imags lohnt sich jedoch allemal!
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b. Große FormatkreissĂ€gen gehören zum Standard-Maschinenpark jeder Tischlerei. An ihnen lassen sich Gehrungsschnitte recht maßsicher fertigen, jedoch erreichen sie nicht die PrĂ€zision einer CNC-Anlage. So kann es passieren, dass die unten liegende spitze Gehrungskante beim SĂ€gen der zweiten parallelen Kante unter den SĂ€geanschlag rutscht. Diese Arbeit erfordert also viel Erfahrung und vorausschauendes Handeln. In der Regel reichen FormatkreissĂ€gen fĂŒr LS-Boxen jedoch aus.
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c. Der erfahrene Heimwerker verfĂŒgt vielleicht ĂŒber eine HandkreissĂ€ge mit FĂŒhrungsschiene. Dabei wird diese Schiene auf der Schnittkante mit speziellen Zwingen festgespannt und fĂŒhrt dann die auf Gehrung eingestellte HandkreissĂ€ge. Entwickelt wurden solche SĂ€gen fĂŒr Montageschnitte auf dem Bau. Es ist ausgesprochen schwierig, die notwendige MaßprĂ€zision damit zu erreichen: Das Anreißen des Bleistiftstriches, die exakte Ausrichtung der Schiene auf diesen Strich, Spiel zwischen Schiene und KreissĂ€ge, Verwackler beim SĂ€gefĂŒhren, all dies macht die notwendige PrĂ€zision leicht zunichte. Allerdings gibt es hier im Forum mehrere Mitglieder, die dies erfolgreich und sauber beherrschen. (Beispiel: acoustika)
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d. Manche Forumsteilnehmer frĂ€sen eine zuvor an der KreissĂ€ge zugeschnittene Platte nachtrĂ€glich mit der OberfrĂ€se oder der TischfrĂ€se und einem 45°-KegelfrĂ€ser, ggf. mit einem Anlaufring. Davon kann ich wegen mangelnder Exaktheit nur abraten - dies heißt natĂŒrlich nicht, dass nicht der eine oder andere dabei durchaus erfolgreich sein kann.
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Meine Empfehlung:
Der AnfĂ€nger sollte sich die MDF-GehĂ€useteile von einem zuverlĂ€ssigen Schreiner/Tischler zuschneiden lassen. Er sollte dem Tischler eine lesbare Zeichnung mitbringen (Zeichnungen und Maße hier im Forum downloadbar) und eine Holzliste mit allen Fertigmaßen. Beim Abholen sollte die Maßhaltigkeit durch Zusammenlegen ĂŒberprĂŒft werden. Die Arbeitsstunde eines Gesellen kalkuliert eine Tischlerei mit (regional unterschiedlich) brutto 40,- bis 55,- Euro. Eine Stunde dĂŒrfte ausreichen, um fĂŒr ein Paar Imag 2 eine MDF-Platte aus dem Lager zu holen, sie an einer PlattensĂ€ge grob zuzuschneiden und an der KreissĂ€ge auf Gehrung zu formatieren (Maßschnitt). Der Tischlerei-Einkaufs-Preis fĂŒr einen mÂČ MDF 25 mm liegt etwa bei 14,-Euro brutto, der Verkaufspreis sollte 25,- Euro nicht ĂŒbersteigen (ggf. gibt es freilich Mindermengen- und Verschnitt-AufschlĂ€ge). Maximal 100,- Euro fĂŒr Zuschnitt und Material eines Paares Imag 2 sind also angemessen. Andere Forumsmitglieder berichten, dass sie im Baumarkt (dort sind freilich nicht immer die gewĂŒnschten Dicken von 22 oder 25 mm erhĂ€ltlich) erworbene MDF-Zuschnitte beim Tischler auf Gehrung schneiden lassen. Diese Möglichkeit dĂŒrfte freilich eher die Ausnahme sein, denn niemand bearbeitet gern Material, fĂŒr das er nicht Gemeinkosten und Gewinn mit umsetzen kann.


4. Welche Leime/Kleber sind fĂŒr die MDF-Verleimung auf dem Markt und welche davon empfehlenswert?
GrundsĂ€tzlich erscheinen drei Leim-/Kleberarten geeignet: Weißleim, Polyurethanleim und Montagekleber, hier ihre wichtigsten Eigenschaften fĂŒr den Boxenbauer:
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a. Weißleim (PVAC, Polyvinylacetat): Dieser flĂŒssige umweltneutrale weiße Leim bindet ab durch Trocknung des Lösungsmittels Wasser. In BaumĂ€rkten ist er meist als Ponal (Henkel) erhĂ€ltlich, kostet rund 10,- Euro pro Halbliterflasche, QualitĂ€tsunterschiede zu NoName-Produkten konnte ich bislang nicht feststellen. Meist werden vier Unterarten angeboten:
- der Standard-Weißleim (D2 - bestĂ€ndig gegen normale Innenluftfeuchte) ist fĂŒr den Boxenbauer gut geeignet,
- der teurere D3-Leim (widerstandsfĂ€hig gegen Wasser und geeignet fĂŒr Außenbauteile, daher eigentlich unnötig) ergibt eine höhere Fugenfestigkeit und ist ebenso verwendbar.
- Abraten möchte ich von so genanntem Expressleim: Die Zeit zwischen Leimauftrag und Zusammenpressen ist sehr kurz, der Vorteil kĂŒrzerer Presszeiten daher leicht wieder dahin.
- Lackleim ist gedacht, Lackschichten in der spĂ€teren Leimfuge zu durchdringen, damit ist er fĂŒr die MDF-Verleimung unsinnig.
Bei den meisten Weißleimen darf eine Zeit zwischen Leimauftrag und ZusammenfĂŒgen/Verpressen der Teile von ca. 12 Minuten nicht ĂŒberschritten werden, es ist also eine gute Arbeitsvorbereitung notwendig! Weil MDF stark saugt, bestreiche ich ĂŒblicherweise eine Leimkante satt mit Weißleim. Der beim Zusammenzwingen austretende Überschuss zeigt eine vollflĂ€chige und dauerfeste Verleimung an. Aus meiner Sicht ist Weißleim fĂŒr den Boxenbauer am besten geeignet, er lĂ€sst sich problemlos verarbeiten, ergibt eine sehr hohe und langlebige Fugenfestigkeit. Nachteilig fĂŒr den AnfĂ€nger kann sich erweisen, dass die zu verleimenden Teile nach dem Verpressen sich noch verschieben können. Durch geeignete Spanntechniken muss dies unbedingt vermieden werden.

b. Polyurethanleime (PU-Leim, eigentlich mĂŒssten sie PUR-Leime heißen). PU-Leime sind recht dickflĂŒssig und honigfarben. Sie stammen aus der Entwicklung der BauschĂ€ume. Sie werden einseitig dĂŒnn aufgetragen, die Leimkanten dann - genau wie beim Weißleim - mit einander gespannt. Die Trocknung wird bei hoher Umgebungsluftfeuchte beschleunigt, vom Anfeuchten einer MDF-Kante rate ich - wegen des Quellens - jedoch ab. Die Fugenfestigkeit ist ebenfalls sehr hoch. Der einzig nennenswerte Vorteil gegenĂŒber Weißleim besteht darin, dass der PU-Leim durch AufschĂ€umen Unebenheiten der Leimkanten ausgleicht. Dies wird allerdings teuer erkauft: Die Basiskomponente Diisozyanat ist gesundheitsschĂ€dlich und hochgradig allergieauslösend, Leimspuren an den HĂ€nden fallen erst durch das Nachfetten der Haut nach Tagen wieder ab. Daher halte ich diesen Leim fĂŒr den Heimwerker nicht fĂŒr sinnvoll und verwende ihn selbst nur sehr ungern. Hinzu kommt, dass PU-Leim in BaumĂ€rkten kaum erhĂ€ltlich ist, Bezugsquelle sind professionelle BeschlĂ€gehĂ€ndler.

c. Montagekleber: Sie sind in Kartuschen in BaumĂ€rkten erhĂ€ltlich und werden mit Silikonpistolen aufgetragen. WĂ€hrend Leime beide Fugenkanten quasi mit einander "verdĂŒbeln", bilden Kleber eine adhĂ€sive Schicht. Montagekleber bieten meist eine hohe Anfangsfestigkeit und werden daher gern verwendet. Gegen sie spricht ihre DickflĂŒssigkeit beim Auftragen, dies fĂŒhrt gelegentlich zu deutlich sichtbaren Fugen, und ihre geringere Fugenfestigkeit und Langlebigkeit. Persönlich empfehle ich daher diese Kleber nicht, freilich haben viele Forumsmitglieder damit tolle Boxen gebaut!

d. GĂ€nzlich ungeeignet fĂŒr die MDF-Verleimung sind Kontaktkleber (z. B. Pattex), 2-komponentige Epoxidharzkleber (z. B. UHU plus) oder Sekundenkleber (Basis: Cyanacrylat).


5. Wie kann ich die auf Gehrung gearbeitete Box spannen und wĂ€hrend des Leimtrocknens vor Verschiebung schĂŒtzen? Brauche ich zusĂ€tzliche Verbindungsmittel wie DĂŒbel oder Lamello (FlachdĂŒbel)?
Nach meiner Erfahrung ist eine exakt verleimte Gehrungsverbindung aus MDF/HDF so stabil, dass zusĂ€tzliche Verbindungsmittel von der Fugenfestigkeit her unnötig sind. Außerdem lassen sich Gehrungskanten (fĂŒr AnfĂ€nger) relativ schlecht dĂŒbelbohren oder lamellieren, da die fĂŒr die jeweilige Maschine notwendige Anschlagkante bei 45° recht ungenau anzufahren ist. Es ist daher nur fĂŒr den erfahrenen DĂŒbel-/Lamello-Benutzer ratsam, diese Mittel einzusetzen. Ein nicht exakt gesetzter Lamello/DĂŒbel verhindert eben nicht zuverlĂ€ssig ein Verschieben wĂ€hrend des Leimverpressens sondern sorgt seinerseits fĂŒr Fehlpassung.
Unmittelbar nach dem Verleimen/Spannen empfehle ich - jeder Schreiner macht es so - die Winkligkeit des GehĂ€use zu prĂŒfen, entweder mit einem rechtwinkligen Plattenrest oder professionell, indem man einen Meterstab ("Zollstock") abwechselnd diagonal ĂŒber die GehĂ€useecken legt. Bei Maßgleichheit ist das GehĂ€use rechtwinklig verleimt. Falls dies nicht der Fall ist, kann man den noch nicht rechtwinklig gespannten Korpus mit einer schrĂ€g aufgesetzten Zwinge verziehen.
Mit den hier vorgestellten Verleimtechniken sollte - vielleicht nach einer Übung an einem ProbestĂŒck - auch dem engagierten Laien die Gehrungsverleimung gelingen. Dabei sollte man stets mit einem Helfer vorgehen:

a. Spannen mit Zwingen
Bei dieser Methode sind DĂŒbel/Lamello allerdings sehr ratsam. Die Einzelteile der Box werden nach der Leimangabe zusammengesetzt. Dabei sollte die Box mit einer langen Seite möglichst auf einer geraden Platte aufliegen. Holzzulagen (z. B. Leistenreste) werden an jeweils gegenĂŒberliegenden Kanten angehalten und die Zwingen werden mit geringem Druck angesetzt. Nach dem alle Zwingen an ihrem Platz sind, werden sie möglichst der Reihe nach angezogen, dabei darf der Druck einer Zwinge den der dazu senkrecht stehenden nicht stark ĂŒbersteigen. WĂ€hrend des Zwingenspannens mĂŒssen alle vier Gehrungskanten permanent auf Passung kontrolliert werden. Diese schreinerische Technik erfordert viel Erfahrung und FeingefĂŒhl, sonst verrutschen die Teile leicht in der GehĂ€usetiefe oder in der Gehrungsbreite. Dem AnfĂ€nger ist diese Vorgehensweise sicher nicht zu empfehlen!
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b. Spannen mit Rahmenspannern
Statt der Zwingen werden Rahmenspanner eingesetzt, sie bringen von sich aus die Zulagen mit und ĂŒben auf allen vier Ecken annĂ€hernd den gleichen Druck aus. Nachteil: die Eckzulagen aus Kunststoff hinterlassen leicht Druckstellen, man sollte daher HolzplĂ€ttchen (z. B. mit Doppelklebeband) aufkleben. Persönlich empfinde ich diese Methode als sehr "fummelig", auch springen die Bandklemmen leicht auf ... Viele Forumsmitglieder waren mit dieser Methode allerdings erfolgreich und sehr zufrieden.
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c. Spannen mit Winkelzulagen und Spanngurten
Winklige Zulagen (lassen sich leicht mit Leim und Schrauben herstellen) werden auf die mit Leisten unterlegte Box aufgelegt, mindestens zwei Zurrgurte werden um alle vier so ausgestatteten Ecken herumgefĂŒhrt und gespannt. Die Gehrung lĂ€sst sich freilich nur vorn und hinten auf Exaktheit kontrollieren, in der Regel klappt dies allerdings.
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d. Spannen im Faltverfahren mit Paketklebeband
Dies Verfahren stammt aus der industriellen Fertigung folienbeschichteter Möbel. Der LS-Boxenbauer legt die vier GehĂ€useteile mit der spitzen Gehrungskante nach oben auf die Arbeitsplatte und richtet sie exakt in Reihe hinter einander aus. Paketklebeband wird zunĂ€chst lĂ€ngs ĂŒber die einzelnen StĂ¶ĂŸe geklebt. Anschließend werden Klebebandstreifen ĂŒber die gesamte Abwicklung aller vier Teile geklebt. Vorsichtig dreht man mit einem Helfer die vier zusammengeklebten Teile so um, dass die Gehrungskanten nach oben weisen. VollflĂ€chig wird Leim aufgetragen. Anschließend faltet man die Teile einfach zusammen und sichert die noch offene Ecke mit einem weiteren Klebeband. Nach der Kontrolle auf Winkligkeit und Passgenauigkeit lĂ€sst man den Boxenrohling trocknen.
Sofern die Plattenteile furniert sind, sollte man unter das Paketklebeband großzĂŒgig Kreppband kleben: Paketklebeband kann beim spĂ€teren Abziehen ganze Fasern aus dem Furnier ausreißen, Kreppband haftet geringer (aber noch hinreichend) und lĂ€sst sich besser ablösen. Auf das Kreppband wird das Paketklebeband aufgeklebt.
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6. Wie stabil ist solche Verbindung?
Statt vieler Worte hier einige Fotos: Das ohne Vorder- und RĂŒckwand mit Paketklebeband (ohne Zwingen/Gurte) gehrungsverleimte GehĂ€use wurde dreimal aus exakt 3 m Höhe auf einen Betonfußboden fallengelassen. Die Ecken sind stark eingedrĂŒckt, der Korpus ist deutlich deformiert, die Verleimung jedoch ist nicht aufgeplatzt. Vielmehr zeigen sich die Risse n e b e n den Leimfugen in der Materialdicke. Auch mit zusĂ€tzlichen DĂŒbeln/Lamellos wĂ€re die StabilitĂ€t nicht höher gewesen. Zweifelsohne reicht diese Fugenfestigkeit fĂŒr jede Box und jeden Schalldruck ...
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Gruß
Robert


Zuletzt bearbeitet von timberfan am Sa Mai 15, 2010 2:29 pm, insgesamt 6-mal bearbeitet

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